Offizielle Untersuchungen (USA, seit Mai 2025) Havanna-Syndrom
- Samardzic Nermina Mikrowellenwaffen Community
- 17. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Am 6. Mai 2025 leitete der Vorsitzende des US-Kongressaufsichtskomitees (James Comer) eine Untersuchung zur mangelhaften Versorgung von Regierungsmitarbeitern mit Havana-Syndrom ein. In einem öffentlichen Schreiben forderte er vom Veteranenministerium (VA) Auskunft darüber, wie ehemalige Militärangehörige mit „anomalous health incidents (AHIs)“ – einschließlich Havana-Syndrom – medizinisch betreut werden. Diese Anfrage ist Teil einer breiter angelegten Untersuchung von Comers Ausschuss zu den Versäumnissen der Biden-Regierung bei der vorgeschriebenen Versorgung der Betroffenen . Das Komitee verwies dabei auch auf einen GAO-Bericht von 2024, der anhaltende Schwierigkeiten für Erkrankte beim Zugang zu Spezialkliniken des Verteidigungsministeriums dokumentierte . (Eine ähnliche Anfrage ging im Februar bereits an das Verteidigungsministerium; nun wurde der Fokus auf die Zuständigkeiten des VA gelegt.) Die Entwicklung wurde von US-Medien aufgegriffen – so berichtete etwa CBS-Journalistin Catherine Herridge am 6. Mai auf der Plattform X (Twitter), der Schritt bedeute neue „accountability for Havana Syndrome survivors“ (Rechenschaft gegen über den Havana-Syndrom-Betroffenen) . Weitere offizielle Stellungnahmen amerikanischer Behörden oder Geheimdienste zum Thema sind im Zeitraum seit Mai 2025 nicht bekannt geworden; die US-Geheimdienste halten weiterhin an ihrer Anfang 2023 veröffentlichten Einschätzung fest, dass eine Beteiligung ausländischer Akteure „sehr unwahrscheinlich“ sei (zwei Nachrichtendienste schlossen eine solche jedoch nicht vollständig aus ). Neue konkrete Zwischenfälle oder bestätigte Erkrankungsfälle wurden seit Mai 2025 ebenfalls nicht öffentlich gemeldet.
Berichte etablierter Medien (englisch)
In den großen internationalen Medien gab es seit Mai 2025 nur wenige neue Beiträge zum Havana-Syndrom. Eine Ausnahme ist ein Artikel des Skeptical Inquirer (Ausgabe Mai/Juni 2025) von Robert Bartholomew, der die politische Debatte um das Phänomen beleuchtet . Bartholomew erinnert daran, dass unter der Trump-Regierung zunächst ein ausländischer „Angriff“ mittels einer Geheimwaffe als Ursache vermutet wurde, während Geheimdienstbewertungen unter Präsident Biden dies zuletzt als „höchst unwahrscheinlich“ einstuften. Er kritisiert, dass einige US-Politiker – insbesondere im oppositionellen republikanischen Lager – diese Einschätzungen weiterhin infrage stellen und auf eine Wiederaufnahme der Ermittlungen drängen . Hintergrund sind parteipolitische Differenzen: So fand im Mai 2024 eine Anhörung im US-Kongress unter dem Titel „Silent Weapons: Examining Foreign Anomalous Health Incidents…“ statt, die laut Bartholomew tendenziös zugunsten der „Angriffs“-Theorie ausgerichtet war . Insgesamt zeichnet der Artikel das Bild, dass die Ursachenfrage des Havana-Syndroms in den USA auch 2025 politisiert bleibt – trotz fehlender neuer Beweise für Mikrowellen- oder Schallwaffen. – Darüber hinaus erschienen in allgemeinen Nachrichtenmedien seit Mai 2025 vor allem Zusammenfassungen des bisherigen Wissensstandes. Ein Beispiel ist ein ABC-News-Beitrag vom 8. Mai 2025, der unter dem Titel „What to know about Havana Syndrome“ nochmals die grundlegenden Fakten des Phänomens erläuterte (ohne neue Erkenntnisse zu präsentieren). In deutschsprachigen Leitmedien fanden sich im Zeitraum ab Mai 2025 keine neuen Berichte zum Havana-Syndrom; die letzte größere Berichterstattung im deutschen Sprachraum datierte aus Frühjahr 2024 (etwa in Die Presse  oder bei Spiegel/Insider, die über mögliche Verbindungen zum russischen Geheimdienst GRU berichteten).
Öffentliche Aussagen von Betroffenen
Seit Mai 2025 sind kaum neue Erfahrungsberichte mutmaßlich Betroffener an die Öffentlichkeit gelangt. Eine Ausnahme bildet ein Leserbrief in der Zeitung Native Sun News Today (Rapid City, South Dakota) vom 5. Juni 2025. Unter dem Titel „Domestic Havana Syndrome“ schildert eine/ ein Autor:in (anonym als “By Staff” angegeben) eindringlich, wie sie/er sich als „unfreiwillige/r Teilnehmer/in“ an neurologischen Angriffen fühlt und keine Möglichkeit zur Gegenwehr sieht . Dieser persönliche Bericht aus den USA deutet an, dass auch außerhalb des diplomatischen Dienstes Menschen überzeugt sind, Opfer gezielter Mikrowellen- oder Strahlenattacken zu sein. Darüber hinaus sind keine neuen Interviews oder öffentlichen Stellungnahmen von Havana-Syndrom-Betroffenen seit Mai 2025 bekannt geworden. Bereits Ende 2024 hatte allerdings eine ehemalige CIA-Offizierin gegenüber Catherine Herridge behauptet, sie sei in Afrika von einer gerichteten Energiewaffe angegriffen worden – diese Aussagen (und der Vorwurf eines Vertuschungsversuchs) wurden Anfang 2025 kontrovers diskutiert  , liegen aber zeitlich vor dem hier betrachteten Zeitraum.
Einschätzungen von Expert:innen
Neue wissenschaftliche Studien oder Enthüllungen aus Geheimdienstkreisen zum Havana-Syndrom gab es seit Mai 2025 nicht. Fachleute halten weiterhin an den bisherigen Haupterklärungsansätzen fest. Viele Neurowissenschaftler und Mediziner betonen, dass keine konsistente physische Schädigung nachweisbar sei und stressbedingte bzw. psychosomatische Ursachen am plausibelsten bleiben – gestützt durch umfangreiche Studien (u. a. zwei im März 2024 veröffentlichte NIH-Untersuchungen, die keine spezifischen Hirnverletzungen feststellen konnten  ). Auf der anderen Seite plädieren einige Technikspezialisten und Sicherheitsexperten dafür, das Szenario eines „Directed Energy“-Angriffs nicht völlig auszuschließen. Allerdings wurde auch in den letzten Monaten kein „Rauchender Colt“ präsentiert – es fehlt nach wie vor ein konkreter technischer Nachweis für Mikrowellen- oder Schallwaffen als Ursache. Entsprechend hat sich der Fachkonsens seit 2023 nicht grundlegend verändert: Die Mehrheit der offiziellen Experten sieht kein belastbares Indiz für einen ausländischen Angriff, wenngleich die Debatte um mögliche Mikrowellenwaffen in Medien und Politik noch nicht ganz verstummt ist  . Sollte es im beobachteten Zeitraum keine neuen Veröffentlichungen oder Erkenntnisse gegeben haben, wäre dies explizit zu erwähnen – in diesem Fall kann festgehalten werden, dass zwischen Mai und Mitte Juni 2025 keine bahnbrechenden neuen Informationen zum Havana-Syndrom in öffentlich zugänglichen Quellen erschienen sind. Die Diskussion stützt sich weiterhin auf früher publizierte Berichte und Studien, während Betroffene und Experten auf abschließende Klarheit warten.
Quellen: Berichte des US-Repräsentantenhauses und Medienberichte (siehe Zitierungen) etc.
https://oversight.house.gov/release/comer-continues-investigation-into-biden-administrations-failure-to-provide-care-to-federal-employees-affected-by-havana-syndrome/

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