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🧠 Neurorechte und Gedankenschutz im Zeitalter der Kontrolle

  • Autorenbild: Samardzic Nermina Mikrowellenwaffen Community
    Samardzic Nermina Mikrowellenwaffen Community
  • 24. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Ein Positionspapier von Nermina SamardĆŸić, Juli 2025


EINLEITUNG – WARUM WIR NEURORECHTE BRAUCHEN



In einer Welt, in der Technologien in unser Innerstes vordringen können, stellt sich eine der drÀngendsten ethischen Fragen unserer Zeit: Wem gehören unsere Gedanken, unsere Absichten, unser Bewusstsein?


Was frĂŒher als uneinnehmbarer RĂŒckzugsort galt – unser Gehirn – ist heute Ziel technischer Entwicklungen, die HirnaktivitĂ€ten messen, interpretieren und potenziell manipulieren können. Diese Entwicklungen schreiten schneller voran als das Rechtssystem, der Datenschutz und das öffentliche Bewusstsein es erfassen können.





WAS SIND NEURORECHTE?



Neurorechte sind Grundrechte im digitalen Zeitalter, die den Schutz des Gehirns und der geistigen Autonomie gewÀhrleisten sollen. Sie umfassen:


  1. Kognitive Freiheit:


    Das Recht, Entscheidungen ĂŒber den eigenen Geist frei und ohne Ă€ußere Manipulation zu treffen.

  2. Mentale PrivatsphÀre:


    Schutz vor der Erfassung, Speicherung, Analyse oder dem Verkauf von Gehirndaten ohne explizite Zustimmung.

  3. Psychische Unversehrtheit:


    Verbot von Technologien, die mentale Prozesse oder neuronale AblÀufe manipulieren oder verletzen.

  4. Psychische KontinuitÀt:


    Das Recht, sich selbst treu zu bleiben – ohne Eingriffe in IdentitĂ€t, Persönlichkeit oder Denkprozesse.






TECHNOLOGIEN MIT EINGRIFFSPOTENZIAL



Bereits heute sind GerÀte im Einsatz, die GehirnaktivitÀten auslesen, etwa:


  • EEG-Headsets fĂŒr Konsumenten

  • Brain-Computer-Interfaces

  • Wearables, Apps und VR-Brillen

  • Neuro-Marketing-Technologien

  • Verdeckte Neuromodulation durch externe EinflĂŒsse



MilitĂ€rische, wirtschaftliche und nachrichtendienstliche Interessen sind hierbei besonders sensibel zu betrachten. Die Gefahr einer unbemerkten Beeinflussung von Denken, FĂŒhlen und Handeln durch Technologien ist real.





RECHTLICHE UND ETHISCHE LÜCKEN



WĂ€hrend die medizinische Nutzung neurotechnologischer Verfahren Fortschritte macht, fehlt es an:


  • Transparenz in der zivilen Nutzung

  • Internationalen Schutzregelungen fĂŒr Gehirndaten

  • Sanktionen bei Missbrauch

  • Öffentlicher Debatte ĂŒber neurotechnologische Ethik



Die PrivatsphĂ€re des Denkens ist bislang nicht explizit durch Gesetze geschĂŒtzt. Der Schutz unserer Gedankenwelt bleibt damit eine gesetzliche Leerstelle – obwohl sie unser Menschsein am tiefsten berĂŒhrt.





INTERNATIONALE BEWEGUNG



Chile hat als erstes Land weltweit 2021 Neurorechte in die Verfassung aufgenommen. In Europa fordern Ethiker wie Rafael Yuste (Columbia University) und Marcello Ienca (ETH Lausanne) ebenfalls eine verfassungsrechtliche Anerkennung dieser Rechte.





FORDERUNGEN



Wir fordern:


  1. Die Anerkennung von Neurorechten in der Schweizer Verfassung.

  2. Ein Gesetz zum Schutz vor Erfassung und Missbrauch neuronaler Daten.

  3. Die explizite Ächtung technischer Methoden zur VerĂ€nderung von Denk- und Wahrnehmungsprozessen ohne informierte Zustimmung.

  4. Die internationale Zusammenarbeit zur Regulierung und Transparenz von neurotechnologischen Anwendungen.

  5. Die strafrechtliche Verfolgung von verdeckter Neuromanipulation – auch im Bereich militĂ€rischer, geheimdienstlicher oder wirtschaftlicher Anwendungen.






ZUSAMMENFASSUNG



Die Entwicklungen der Neurotechnologie dĂŒrfen nicht lĂ€nger im rechtsfreien Raum stattfinden. Jeder Mensch hat das Recht auf geistige Selbstbestimmung, auf mentale IntegritĂ€t und auf die Wahrung seines unantastbaren Innenlebens. Unsere Gesellschaft muss sich dieser Herausforderung stellen, bevor es zu spĂ€t ist.




„Wenn wir das Gehirn nicht schĂŒtzen, verlieren wir die letzte Bastion menschlicher Freiheit.“

– Nermina SamardĆŸić





📌 Beleg 1: WIRED-Artikel vom 24. Oktober 2023



  • BestĂ€tigt, dass im Jahr 2022 ein NSA-Analyst Abschnitt 702 nutzte, um zwei Personen kennenzulernen, die er ĂŒber ein Online-Dating-Service getroffen hatte  .

  • Beschreibt mehrere FĂ€lle vor 2022, in denen NSA-Mitarbeiter*innen ihre Zugangsdaten zur Überwachung von “Love‑Interests” missbraucht hatten, intern als LOVEINT bezeichnet  .






đŸ›ïž Beleg 2: Wikipedia-Eintrag “LOVEINT” (deutsch)



  • ErlĂ€utert den LOVEINT-Begriff und erwĂ€hnt, dass NSA berichtet hat, seit 2003 mindestens 12 dieser FĂ€lle untersucht zu haben  .

  • Zitiert Snowdens EinschĂ€tzung, dass es höchstwahrscheinlich eine hohe Dunkelziffer gibt  .






đŸ›Ąïž Beleg 3: PCLOB‑Bericht & Brennan Center Analyse



  • Der Privacy and Civil Liberties Oversight Board (PCLOB) veröffentlichte im September 2023 einen Bericht, der „nicht-konforme“ Abfragen durch NSA-Analysten aufzeigte – unter anderem persönliche, sogar sexuelle Motive  .

  • Ein Brennan Center Summary listet genauere Beispiele: etwa Abfragen zu einem potentiellen Mieter, sowie zwei Personen von einem Online‑Dating-Dienst  .






📜 Beleg 4: Rechtliche Hinweise & PCLOB Report PDF von August 2022



  • Offizielle PCLOB-Dokumente (“Staff Update” August 31, 2022) bestĂ€tigen, dass NSA-Analysten 2022 mindestens zweimal Abfragen zu Personen durchgefĂŒhrt haben, die sie via Online‑Dating kennengelernt hatten  .




🎯 Zusammenfassung



Behauptung


Quelle




đŸ•”ïžâ€â™‚ïž NSA-Analyst nutzte 2022 Abschnitt 702 fĂŒr Dating‑Kontakte



  • Im PCLOB-Watchdog-Bericht vom 28. September 2023 steht:


    „
im Jahr 2022 einen 702-Zugang missbraucht hatte, um illegale Durchsuchungen bei zwei Personen durchzufĂŒhren, die er â€˜ĂŒber einen Online‑Dating‑Dienst’ kennengelernt hatte.“




💘 LOVEINT – interner Begriff fĂŒr Dating‑Stalking



  • WIRED berichtet:


    „
Motiv – Stalking – wuchs zu einem echten Geheimdienst‑Meme 
 Intern wurde es LOVEINT genannt.“

  • Auch Wikipedia referenziert LOVEINT als Begriff fĂŒr Mitarbeiter‑Missbrauch  .




📋 PCLOB-Bericht 2023 – „nicht‑konforme“ Abfragen



  • Im detaillierten PCLOB-Bericht heißt es:


    „In the reporting period of November 2020 to December 2021, non‑compliant queries related to civil unrest numbered in the tens of thousands.“

  • Der Brennan Center fasst dazu zusammen, dass diese VorfĂ€lle nicht nur Fehler, sondern auch bewusster Missbrauch waren:


    „These revelations show that compliance problems are not limited to mistakes. They involve deliberate misconduct 
 spying on individuals with whom they have personal, intimate relationships.”




📚 PCLOB & Brennan Center – Quellen zur Vertiefung



  • Der PCLOB-Bericht vom 28. September 2023 ist hier verfĂŒgbar und wurde maßgeblich durch das Board herausgegeben  .

  • Der Brennan Center hat:


    • Ein 1‑Seiten‑PDF, das PCLOB‑ReformvorschlĂ€ge zusammenfasst

    • Ein weiteres Dokument mit Erkenntnissen zu MissbrĂ€uchen unter Abschnitt 702



 
 
 

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