đ§ Havanna-Syndrom â RealitĂ€t oder Suggestion?
- Samardzic Nermina Mikrowellenwaffen Community
- 16. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Neurologische Störungen durch Mikrowellenstrahlung? Eine SWR-Recherche vom 12.04.2024
đ§ Was ist das Havanna-Syndrom?
Seit dem Jahr 2016 berichten US-Diplomaten, Geheimdienstmitarbeiter und MilitĂ€rangehörige weltweit von mysteriösen gesundheitlichen Beschwerden â darunter:
Schwindel, Gleichgewichtsstörungen
Hörverlust, Tinnitus
DruckgefĂŒhl im Kopf, Kopfschmerzen
kognitive Probleme, MĂŒdigkeit, Reizbarkeit
Diese Symptome traten oft plötzlich und ohne erkennbare Ă€uĂere EinflĂŒsse auf â insbesondere in staatlichen GebĂ€uden, Hotelzimmern oder Wohnkomplexen im Ausland.
Der Verdacht: gezielte Angriffe mit gerichteter Energie oder Mikrowellenstrahlung. Die Medien sprachen vom âHavanna-Syndromâ, benannt nach dem ersten dokumentierten Cluster von FĂ€llen in der US-Botschaft in Kuba.
đĄ Mikrowellenstrahlung â gefĂ€hrlich oder harmlos?
Laut SWR handelt es sich bei Mikrowellen um eine Form der nicht-ionisierenden Strahlung â im Gegensatz zu Röntgenstrahlung oder RadioaktivitĂ€t, die ionisierend und damit nachweislich gewebeschĂ€digend sein kann.
Doch:
Auch nicht-ionisierende Strahlung kann unter bestimmten Bedingungen biologisch wirksam sein â wenn eine bestimmte IntensitĂ€tsschwelle ĂŒberschritten wird. Das sagt auch Jens Kuhne vom Bundesamt fĂŒr Strahlenschutz:
âBei nicht-ionisierender Strahlung gibt es sogenannte Schwelleneffekte. Unterhalb passiert nichts â oberhalb können Wirkungen auftreten.â
đ§Ź Wissenschaftliche Studien: Kein klarer Nachweis â aber offene Fragen
In mehreren Studien wurde versucht, die Betroffenen medizinisch zu untersuchen â mit:
Gleichgewichtstests
Blutanalysen
MRT-/CT-Aufnahmen des Gehirns
Der Neurologe Prof. Peter Berlit erklÀrt: Die Symptome seien prinzipiell denkbar, aber:
âWir haben keine objektivierbaren Befunde, keine klaren neurologischen AuffĂ€lligkeiten, die das erklĂ€ren wĂŒrden. Die Datenlage ist sehr schwierig.â
Ein groĂes Problem: Die meisten Untersuchungen fanden zu spĂ€t statt â oft Tage oder Wochen nach Auftreten der Beschwerden. Laut Berlit wĂ€ren vor allem die ersten 24 bis 48 Stunden entscheidend, um biologische VerĂ€nderungen oder AuffĂ€lligkeiten im Hirnstoffwechsel zu erkennen.
đ§ Nocebo-Effekt â alles nur eingebildet?
Weil kein medizinischer âBeweisâ gefunden wurde, wird in der Debatte zunehmend der sogenannte Nocebo-Effekt angefĂŒhrt. Das ist das Gegenteil vom Placebo:
Menschen entwickeln echte Symptome, weil sie negative Erwartungen haben â etwa durch Angst vor Strahlung, Nachrichten oder gesellschaftliche Bedrohung.
Auch Jens Kuhne vom Bundesamt fĂŒr Strahlenschutz sieht darin eine mögliche ErklĂ€rung â aber keine abschlieĂende:
âDie Symptome sind real. Es fehlt nur die eindeutig messbare physikalische Ursache.â
âWarum diese SWR-Recherche dennoch wichtig ist
Obwohl die Studienlage dĂŒnn ist, zeigt der Artikel auch:
Die Symptome sind echt.
Die wissenschaftliche Diagnostik war oft verspÀtet oder unvollstÀndig.
Die ForschungslĂŒcken sind groĂ.
Es handelt sich um ein neurobiologisches RĂ€tsel, das offenlegt, wie schlecht unsere Institutionen auf moderne Technologien vorbereitet sind â besonders, wenn sie gezielt und verdeckt eingesetzt werden könnten.
đ Fazit fĂŒr Leser:innen
Die SWR-Recherche zeigt:
Es gibt keinen klaren wissenschaftlichen Beweis fĂŒr Mikrowellenangriffe â aber auch keine Entwarnung. Die Symptome existieren, die Betroffenen leiden â und die ErklĂ€rungen schwanken zwischen technischer Ursache und psychologischer Reaktion.
Die Wahrheit liegt vermutlich dazwischen â oder wartet noch auf ihre Entdeckung.
đ WeiterfĂŒhrende Links:
đ Originalartikel SWR (12.04.2024):
đ Mein Buch zum Thema âMikrowellenwaffen, Havanna-Syndrom und verdeckte Gewaltâ:
đ YouTube-Dokumentation & TI-Podcast (Live jeden Freitag):

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